Recruiting in Kfz-Werkstätten: Fachkräftemangel ist ein wachsendes Problem
Ein Beitrag von „Qualität ist Mehrwert„
Egal ob Azubis oder ausgebildete Fachkräfte, Recruiting ist für viele Kfz-Werkstätten im Laufe des Jahres ein wiederkehrendes Thema.
Die passenden Mitarbeiter zu finden, ist eine Herausforderung und kostet viel Zeit. Wir geben einen Überblick und Tipps für erfolgreiches Recruiting.
Bei den Ausbildungsberufen im Kfz-Handwerk rangiert der Kfz-Mechatroniker (inklusive Schwerpunkt Nfz) aktuell in der Beliebtheit auf Platz 1. Im Jahr 2022 ist die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge für den Beruf Kfz-Mechatroniker/in um 4,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Insgesamt sind die Autoberufe bei Schulabgängern immer gefragter. Neben der handwerklichen Schiene bieten Werkstätten außerdem meist auch eine kaufmännische Ausbildung an – einen Berufseinstieg als Automobilkaufmmann /-kauffrau starteten sogar 8,5 Prozent mehr junge Menschen als noch ein Jahr zuvor.
Keine rosige Zukunft in einer der wichtigsten Branchen
Die Zukunft für den Nachwuchs in der Branche ist gesichert, sollte man meinen. Doch in der Realität kämpfen viele freie Kfz-Werkstätten mit Fachkräftemangel und suchen händeringend qualifizierte Bewerber für freie Ausbildungsplätze. Dabei ist die Kfz- und Nfz-Branche eine der wichtigsten Branchen in Deutschland, Mobilität ist hierzulande ein großes Thema und die Zahl der zugelassenen Autos wächst stetig. Die Lage sollte also nicht nur den Werkstattbetreibern Grund zur Sorge geben.
Woran liegt es, dass trotz der steigenden Beliebtheit der Autoberufe immer mehr Ausbildungsplätze und Stellen nicht besetzt werden können? Der Rückgang von Fachkräften ist zum Teil der demografischen Entwicklung geschuldet. Geburtenstarke Jahrgänge gehen in Rente und die entstehende Lücke kann nicht mit vorhandenen Fachkräften gefüllt werden. Ein weiterer Grund sind die steigenden Anforderungen an Kfz-Mechatroniker durch immer komplexere Technologien. Um die nötigen Spezialkenntnisse zu vermitteln, müssen Ausbildungsbetriebe über die notwendigen Ressourcen und Qualifikationen verfügen. Hinzu kommt, dass für die Ausbildung des Nachwuchses kaum Zeit bleibt, wenn immer weniger Mitarbeiter die Arbeit in der Werkstatt stemmen müssen, weil es an Personal mangelt. Trotz der steigenden Ausbildungszahlen berichten viele Werkstattbetreiber aus der Praxis, dass immer weniger junge Leute Interesse haben, ein Handwerk zu erlernen, bei dem man sich auch die Hände schmutzig macht. Viele wollen lieber Abitur machen und studieren.
Strategien für die Personalbindung
Nicht nur zur Rekrutierung von Azubis und neuen Mitarbeitern ist es wichtig, einen attraktiven Arbeitsplatz bieten zu können. Auch die langfristige Bindung von Fachpersonal ist eine gute Strategie, um den Werkstattbetrieb am Laufen zu halten.
Folgende Punkte machen laut aktuellen Umfragen einen Arbeitgeber für Bewerber und Mitarbeiter attraktiv:
- Aufstiegschancen
- Flexible Arbeitszeitmodelle
- Gesundheitliche Förderung
- Sinnvolle und spannende Aufgaben
- Gute Unternehmenskultur
- Work-Life-Balance und Familienfreundlichkeit
Tipps fürs Recruiting: mehr Sichtbarkeit
Wir haben einige Ideen zusammengestellt, wie Sie für Bewerber sichtbarer werden:
- Stellenanzeigen auf der eigenen Website schalten
- Social Media-Kanäle nutzen
- Netzwerke aktivieren, z. B. den Bekanntenkreis
- Präsenz auf Jobportalen im Internet zeigen
- Auf Messen und Veranstaltungen Kontakte knüpfen
- Unterstützung bei der Arbeitsagentur suchen
- Mitarbeiter um Empfehlungen bitten
Um Sie bei der Abwicklung von zeitfressenden Bewerbungsgesprächen zu unterstützen, haben wir einen Fragebogen zusammengestellt, den Sie für Vorstellungsgespräche nutzen können.
Weitere Informationen zum Arbeitsschutz in der Werkstatt finden Sie auf dieser „Qualität ist Mehrwert„-Seite.
Quelle: „Qualität ist Mehrwert„
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