DAT-Report 2022: Alternative Mobilitätslösungen
Die DAT veröffentlicht im regelmäßig erscheinenden „Thema des Monats“ unterschiedliche Aspekte aus dem DAT-Report 2022. Im August ging es um alternative Mobilitätslösungen.
Neben dem klassischen Car-Sharing hört man in den Medien immer mehr von Auto-Abos. Aber auch E-Bikes können teilweise eine Alternative zum Auto darstellen.
- Bedeutung E-Bikes: Eher ergänzend als ersetzend: Die Pkw-Halter wurden für den DAT-Report 2022 nach Besitz und Nutzung von E-Bikes befragt. Knapp jeder fünfte Pkw-Halter in Deutschland (18%) gibt an, ein E-Bike zu besitzen. Von diesen Besitzern bestätigte gut die Hälfte, dass sie nicht auf Fahrten mit dem eigenen Auto verzichten und das E-Bike nur zusätzlich zum eigenen Pkw verwenden. Die andere Hälfte nutzt dagegen auf manchen Strecken das E-Bike als Alternative zum Auto. Dieser Anteil steigt, je jünger der Befragte ist: In der Altersgruppe von 23 bis 29 Jahre ersetzt das E-Bike bei 70% der Personen manche der Strecken, die sonst mit dem Auto zurückgelegt wurden.
Car-Sharing ist eine seit vielen Jahren vorhandene Ergänzung des Mobilitätsmixes. Angeboten wird es in Form eines stationsbasierten Systems, d. h. das Fahrzeug wird an einer Station in der Nähe abgeholt und wieder dorthin zurückgebracht, oder die Nutzung erfolgt im Free-Floating-Modell. Die Ortung der Fahrzeuge erfolgt dann via GPS-Signal über das Smartphone, und das Fahrzeug steht dort, wo es vom vorigen Nutzer abgestellt wurde.
- Wenige Pkw-Halter sehen Car-Sharing als Alternative: Das Interesse der Pkw-Halter an Car-Sharing ist noch immer eher niedrig ausgeprägt. Laut DAT-Report 2022 bejahten etwa 16% die Frage „Wäre für Sie ein Car-Sharing-Konzept eine Alternative zum eigenen Auto?“ Deutliche Unterschiede gibt es allerdings in den einzelnen Altersgruppen. Mit zunehmendem Halter-Alter sinkt das Interesse an Car-Sharing. Während sich in der Altersgruppe bis 29 Jahre 22% Car-Sharing als Alternative zum eigenen Auto vorstellen können, sind es bei den über 60-Jährigen dagegen nur 13%.
- „Nicht Teilen wollen“ ist Top-Ablehnungsgrund bzgl. Car-Sharing: Befragt man diejenigen, die sich Car-Sharing nicht als Alternative zum eigenen Pkw vorstellen können, nach ihren Ablehnungsgründen, so wurde am häufigsten (von 48%) der grundsätzliche Widerwille zum Teilen genannt. 39% gaben unter den drei wichtigsten Ablehnungsgründen auch den zu hohen Aufwand an. Etwas weniger berichteten davon, dass Car-Sharing zu wenig flexibel sei (31%).
Nutzung statt Besitz und hohe Flexibilität – das sind die Leitsätze der Anbieter von Auto-Abos. Es gibt immer mehr Anbieter, die gegen eine Gebühr ein oder mehrere Autos im Wechsel anbieten. Der Nutzer zahlt dabei einen festen monatlichen Betrag. Darin enthalten sind Versicherung, Wartung/Service und Kfz-Steuer. Den Kraftstoff muss der Kunde selbst bezahlen. Das Abo ist monatlich kündbar, und eine feste monatliche Laufleistung ist frei.
- Kenntnisstand zu Auto-Abos ist ausbaufähig: Für den DAT-Report 2022 wurde gefragt, wie vertraut Pkw-Halter, aber auch Pkw-Käufer mit Abomodellen sind. 41% der Pkw-Halter, 22% der privaten Neuwagenkäufer und 31% aller Gebrauchtwagenkäufer gaben an, noch nie von Auto-Abos gehört zu haben. Die Anteile derjenigen, die viel von Auto-Abos gehört oder gelesen und sich auch intensiv damit beschäftigt haben, rangiert in allen drei Zielgruppen im einstelligen Bereich.
- Bereitschaft Auto-Abos zu nutzen eher verhalten: 26% der Pkw-Halter können sich vorstellen, ein Auto-Abo zu nutzen. 52% lehnen das ab, und 22% sind sich unschlüssig. Ganz anders die Situation bei Neu- und Gebrauchtwagenkäufern. Die Vorstellung, ein Auto zu abonnieren, lag 2021 bei 11% der Neu- und 6% der Gebrauchtwagenkäufer im Bereich des Möglichen. Eine klare Ablehnung sprachen 79% der Neu- und 83% der Gebrauchtwagenkäufer aus. Diejenigen, die sich bei dieser Frage unentschlossen zeigen, lag bei 10% bzw. 11%.
„Neben dem eigenen Auto bereichern zunehmend alternative Mobilitätslösungen den Markt. Allerdings sind Car-Sharing, Auto-Abos oder E-Bike eher eine Ergänzung als eine echte Alternative zum eigenen Pkw. Ob sich das in naher Zukunft ändern wird, ist fraglich. Aktuell stimmen immerhin 91% der Pkw-Halter im DAT-Report 2022 der Aussage zu, dass sie sich ohne Auto in ihrer Mobilität deutlich eingeschränkt fühlen,“ kommentieren Uta Heller und Dr. Martin Endlein, Autoren des DAT-Reports, die Situation rund um Alternativen zum Automobil.
Aktuell stimmen immerhin 91% der Pkw-Halter im DAT-Report 2022 der Aussage zu, dass sie sich ohne Auto in ihrer Mobilität deutlich eingeschränkt fühlen,“ kommentieren Uta Heller und Dr. Martin Endlein, Autoren des DAT-Reports, die Situation rund um Alternativen zum Automobil.
Intensiv mit einem Abo haben sich bislang erst wenige Pkw-Halter und Pkw-Käufer beschäftigt.
Quelle: DAT-Pressemeldung
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