Die DAT berichtet:
- Hohe Probefahrtquote beim Second-Hand-Kauf
- Anteil Probefahrten bei Neuwagenkäufern etwas niedriger als bei Gebrauchtwagenkäufern
- Frauen machen mehr Probefahrten
- Wer einmal im Auto sitzt, kauft meistens auch
Die Deutsche Automobil Treuhand GmbH (DAT) veröffentlicht mit dem DAT-Report einmal im Jahr exakte und repräsentative Fakten über die automobilen Befindlichkeiten. Im regelmäßig erscheinenden „Thema des Monats“ werden dabei unterschiedliche Aspekte aus dem DAT-Report 2022 herausgegriffen. Im Mai geht es um die Probefahrt im Rahmen des Autokaufs.
Obwohl die Corona-Pandemie eher zur Vermeidung von Kontakten führte, war die Probefahrt für die Autokäufer enorm wichtig. Sie stellt aus Sicht der Neu- und Gebrauchtwagenkäufer die mit Abstand wichtigste Offline-Informationsquelle dar und ist zudem der einzige Schritt in der Customer Journey, der nicht digital durchgeführt werden kann. Denn schließlich ersetzt keine der digitalen Möglichkeiten die physische Fahrt mit einem Automobil.
Hohe Probefahrtquote beim Second-Hand-Kauf:
Im Jahr 2021 führten 82% der Gebrauchtwagenkäufer mindestens eine Probefahrt durch. Deutliche Unterschiede gibt es nach Kauforten. Wurde der Gebrauchtwagen im Markenhandel gekauft, lag die Probefahrtquote mit 93% auf sehr hohem Niveau. Beim freien Handel lag der Anteil bei 77%, bei Privatkäufern gerade mal bei 73%. Unabhängig vom Kaufort ist auffällig, dass die Probefahrtquote mit steigender Auto-Affinität des Halters wächst. Das heißt: Personen, für die das Auto mehr als ein reines Fortbewegungsmittel ist, sie es als Hobby oder sogar Familienmitglied sehen und sich gerne auch ein bisschen „mehr Auto“ als andere leisten, führten zu 97% eine Probefahrt durch. Dagegen lag die Quote bei den Personen, die das Auto eher als Mittel zum Zweck sehen, das sie zuverlässig von A nach B bringt, gerade mal bei 64%.
Anteil Probefahrten bei Neuwagenkäufern etwas niedriger als bei Gebrauchtwagenkäufern:
Etwas geringer als bei den Gebrauchtwagenkäufern (82%) lag 2021 mit 72% die Probefahrtquote bei privaten Neuwagenkäufern. Unterscheiden muss man hierbei allerdings, ob der Kauf klassisch oder über eine Neuwagenplattform erfolgte. Beim „klassischen“ Kauf über den Handel lag der Wert bei 71%. Etwas höher mit 80% lag dieser dagegen, wenn der Wagen über eine Online-Plattform erworben wurde. Der hohe Probefahrtanteil bei den Online-Käufern zeigt: Es werden zahlreiche Schritte innerhalb der Customer Journey rein digital erlebt, aber die Probefahrt war für diese Kundengruppe trotzdem ein absolutes Muss.
Frauen machen mehr Probefahrten:
Unterschiede weist die Probefahrtquote zwischen den Geschlechtern auf: Sowohl die Gebrauchtwagen- als auch die Neuwagenkäuferinnen machten vor dem Kauf öfters Probefahrten als die Männer. Während 90% der Gebrauchtwagenkäuferinnen eine Probefahrt durchführten, waren es bei den Männern nur 78%. Und auch die Neuwagenkäuferinnen fuhren zu 87% Probe, während dies nur 67% der Männer machten.
Wer einmal im Auto sitzt, kauft meistens auch:
Der Zusammenhang zwischen Probefahrt und Kauf ist sehr hoch. Das heißt, wer Probe fährt, der kauft auch mit großer Wahrscheinlichkeit dort, wo die Probefahrt stattfand. Insgesamt kommt so beim Neuwagenkauf eine Konvertierungsrate von 95% zustande, beim Gebrauchtwagenkauf ist sie sogar mit 97% noch etwas höher.
„Die Probefahrt bleibt ein essentieller Bestandteil des Autokaufs. Die digitale Welt kann vieles, aber sie kann diese Etappe in der Customer Journey nicht ersetzen. Hinzu kommt: Die Vielfalt an Antriebsarten, Marken und Modellen, aber auch die Komplexität einzelner Fahrzeuge sorgt für Beratungsbedarf. Und für diesen ist weiterhin der Handel die wichtigste Anlaufstelle“, erklärt Dr. Martin Endlein, Leiter DAT-Unternehmenskommunikation und Autor des DAT-Reports.
Quelle: DAT
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