Emotionen und Automobil

Die Deutsche Automobil Treuhand GmbH (DAT) veröffentlicht mit dem DAT-Report einmal im Jahr exakte und repräsentative Fakten über die automobilen Befindlichkeiten. Im regelmäßig erscheinenden „Thema des Monats“ werden dabei unterschiedliche Aspekte aus dem DAT-Report 2022 herausgegriffen. Im Juni geht es um das Thema „Bedeutung des Automobils“.

Bis vor einigen Jahren war immer noch vom Auto als „der Deutschen liebstes Kind“ die Rede. Klimawandel, verändertes Mobilitätsverhalten und neue Antriebskonzepte haben ordentlich Bewegung in diese Thematik gebracht. Dennoch und nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie ist die Bedeutung des eigenen Autos für die Pkw-Halter hoch oder sogar gestiegen.

  • Das Auto ist für die Sicherstellung der Mobilität größtenteils unverzichtbar: Um die Mobilität im Alltag zu gewährleisten, ist das Auto für viele Menschen in Deutschland unverzichtbar. 79% der Pkw-Halter sagen, dass sie ohne ein eigenes Auto ihre alltäglichen Mobilitätserfordernisse nicht bewältigen können. Einen Einfluss auf die Relevanz des Autos hat auch der Wohnort. So stimmen der Aussage 86% der Pkw-Halter zu, die in ländlichen Regionen (Ortsgrößen unter 20.000 Einwohner) leben. Aber auch 69% der Großstadtbewohner (100.000 Einwohner und mehr) sehen das Auto als unverzichtbar an. Diese Werte haben sich gegenüber dem Vorjahr leicht nach oben entwickelt, was die gestiegene Bedeutung des Automobils unterstreicht.
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  • Mobilitätsgewährleistung und Spaß am Autofahren wird hoch bewertet: Um die Bedeutung eines Autos bezüglich der individuellen und allgemeinen Mobilität zu beurteilen, wurden den Pkw-Haltern unterschiedlichste Fragestellungen unterbreitet. Die höchste Zustimmung erreicht mit 91% das Statement „Ohne mein Auto fühle ich mich in meiner Mobilität stark eingeschränkt“ (2019: 84%). Begleitend geben 88% der Pkw-Halter an, Autofahren mache ihnen Spaß (2019: 79%). Und 34 % (2019: 19%) sehen im Auto die Möglichkeit, ihre Persönlichkeit auszudrücken. Aber es gibt auch 48% (2019: 50%) die sagen, dass sich individuelle Mobilität verändern muss, weniger Autos mehr Alternativen und 43% (2019: 39%) die, wann immer es geht, ihr Auto bereits stehen lassen.
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  • Beziehung zum Auto variiert: Um ein Bild über die Emotionen in Bezug auf das Auto zu erlangen, wurden die Befragten gebeten, sich einer Gruppe zuzuordnen. Neben „Auto ist Emotion“, also das Auto ist nicht nur ein reines Fortbewegungsmittel, sondern eher Hobby oder Familienmitglied, gab es die Gruppe „Auto ist Mittel zum Zweck“, bei der das Auto vielmehr als reines Fortbewegungsmittel gesehen wird, das einen zuverlässig und sicher von A nach B bringt.
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Unter den Neuwagenkäufern gruppierte sich die Mehrheit (63%) in „Auto ist Emotion“ ein. Das heißt, ihr Auto begeistert sie und bietet Unabhängigkeit. Sie leisten sich gerne ein Auto oder vielleicht sogar auch etwas mehr Auto als andere.

Bei den Pkw-Haltern, bei denen der Kaufzeitpunkt schon etwas weiter entfernt liegt (im Schnitt wurde das Fahrzeug vor 5,4 Jahren erworben), schreibt sich die Mehrheit (64%) der Befragten der Gruppe „Auto ist Mittel zum Zweck“ zu. Ihre Sicht auf ihr eigenes Auto ist stärker zweckgebunden und weniger emotional (geworden).

Die Bedeutung des Autos in Zahlen zu fassen, ist sehr komplex, da es die unterschiedlichsten Facetten zu betrachten gibt. Rein auf die Beziehung zum Auto bezogen, sind da natürlich viele Graustufen zwischen ‚Auto ist Mittel zum Zweck‘ und ‚Auto ist Emotion‘. Doch gerade diese grobe Einteilung zeigt, dass sich die Beziehung zum Auto innerhalb des Autolebens verändert. Kurz nach dem Kauf ist die emotionale Beziehung am stärksten, die Faszination eines neuen Autos prägt sich deutlich auf die Einschätzung aus. Ist der Kauf dagegen schon etwas her, so verblasst die Emotionalität rund um das Auto“, erklärt Uta Heller, Senior Project Manager für automobile Marktforschung bei der DAT.

Quelle: DAT

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